Vom Elend zum Glück
Menschen werden seit Jahrtausenden von Anführern, Autoritäten und Herrschenden (Heereskommandanten, Königen, Kaisern, Päpsten, Präsidenten, Parteien, Händlern, Lehrern, Vorgesetzten etc.) in die Irre geführt. Das geschah oft unbeabsichtigt, weil allen Menschen Fehler unterlaufen können. Oft stand Autoritäten nicht genug gesunder Menschenverstand und Sachkenntnis zur Verfügung. Zuweilen handelten sie auch in eigennütziger, bewusst-bösartiger Absicht, um andere zu verführen, auszubeuten, zu schädigen, zu vernichten. Allzu viele Menschen sind in Abhängigkeiten von Anführern, Autoritäten und Herrschenden geraten, vertrauten diesen blind, waren deren Entscheidungen ausgeliefert, konnten sich nicht schützen. Die verheerenden Auswirkungen der Diktatur „des Führers“ Adolf Hitler wurden zum Anlass genommen, Maßnahmen zu erfinden und anzuwenden, damit Derartiges zukünftig nicht wieder eintritt.
Erleichterungen für Autoritäten
Anführer, Autoritäten und Herrschende (Heereskommandanten, Könige, Kaiser, Päpste, Präsidenten, Parteien, Händler, Lehrer, Vorgesetzte etc.) geraten unvermeidlich immer wieder in Situationen, die sie überfordern, denen sie weitgehend hilf- und ratlos gegenüber stehen. Denn sie haben mit anderen Menschen zu tun, denen sie kaum etwas recht machen können und die ihnen kaum etwas recht machen. In Folge dessen liegt hier gegenseitige Ungerechtigkeit vor. Überordnung/Unterordnung steht der Achtung der Menschenwürde und der menschlichen Freiheitsbedürfnisse entgegen. Sie entspricht nicht dem Grundprinzip der Gleichheit aller Menschen vor Recht und Gesetz.
Schuld und Verantwortung
In diesem Buch geht es, wie stets in der Psychologie, um menschliches Erleben und Handeln. Es geht insbesondere um das Handeln von Politikern, Juristen, Theologen, Lehrenden und Unternehmern. In deren Macht liegt es weitgehend, den Lauf des Weltgeschehens zu gestalten, in destruktiver oder konstruktiver Weise. Angesichts des Elends in dieser Welt scheint die Unterstützung einer konstruktiven Entwicklung sinnvoll zu sein.
Vernunft ist wichtiger als Autorität
Niemand will von oben herab bevormundet und abwertend behandelt werden. Diktatorisches Befehlen und Anordnen hat im militärischen Rahmen unter akuten Kriegsbedingungen eine gewisse Berechtigung, nicht aber in Friedenszeiten, in denen sich das eigene Leben in Ruhe und Gelassenheit frei von äußerem Druck und Bedrohungen selbstbestimmt gestalten lässt. In Demokratien gehen die Menschen mit Selbstverständlichkeit davon aus, dass stets eine breite Palette an Wahlmöglichkeiten zu Verfügung steht, um mit konkreten Herausforderungen bestmöglich umgehen zu können. Stets gibt es eine beste Lösung, die man daran erkennen kann, dass sie vernünftig ist, indem sie das Allgemeinwohl, die Lebensqualität aller Menschen in optimaler Weise unterstützt. Es gibt immer unendlich viele schlechtere, also unvernünftige, Alternativen dazu. Wer allen Ernstes meint und behauptet, es gäbe nur einen einzigen Weg und keine Alternativen, ist vermutlich entweder ein Diktator oder ein Dummkopf oder jemand, der von außen zu einer solchen Aussage gezwungen wird. Die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher (1925-2013) war berühmt-berüchtigt für ihre häufige Feststellung „there is no alternative“. Sie genoss das Prädikat „eiserne Lady“, das berechenbare Starrheit und Sturheit als besondere Charakterstärke herausstellt gegenüber lösungsorientierter Flexibilität.